Unter Rheuma versteht man eine Vielzahl von Erkrankungen, die sich auf die Gelenke und das Bindegewebe auswirken können. Die Symptome reichen von Schmerzen und Steifheit bis hin zu Entzündungen und Gelenkdeformationen. Eine Theorie, die in den letzten Jahren zunehmend an Popularität gewonnen hat, ist die Annahme, dass eine Übersäuerung des Körpers Rheumaschmerzen fördern kann. Doch handelt es sich dabei um eine valide Theorie oder eher um einen Mythos?
Übersäuerung des Körpers
Der Begriff „Übersäuerung“ bezieht sich in diesem Kontext auf die Annahme, dass der pH-Wert des Körpers, insbesondere des Blutes, zu sauer ist. Ein pH-Wert von 7 gilt als neutral, alles darunter wird als sauer und alles darüber als basisch betrachtet. Die Theorie besagt, dass eine saure Umgebung im Körper Entzündungen begünstigt und somit Rheumaschmerzen verstärken kann.
Die Rolle des pH-Wertes im Körper
Unser Körper verfügt über verschiedene Mechanismen, um den pH-Wert im Gleichgewicht zu halten. Ein leicht saures Milieu ist beispielsweise für den Magen wichtig, um die Verdauung zu unterstützen. Auch im Blut kontrolliert der Körper den pH-Wert sehr genau, da ein Ungleichgewicht schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann.
Der Zusammenhang zwischen Übersäuerung und Rheumaschmerzen
Die Theorie besagt, dass eine Übersäuerung des Körpers zu einer erhöhten Entzündungsreaktion führt, die wiederum die Schmerzen bei rheumatischen Erkrankungen verschlimmert. Es wird angenommen, dass eine säurebindende Ernährung oder die Einnahme von basischen Mineralstoffen und Salzen den pH-Wert im Körper erhöhen und dadurch die Beschwerden lindern könnten.
Wissenschaftliche Evidenz
Bislang gibt es jedoch keine ausreichenden wissenschaftlichen Beweise für einen direkten Zusammenhang zwischen Übersäuerung und Rheumaschmerzen. Eine systematische Überprüfung von klinischen Studien zu alternativen Therapien für rheumatische Erkrankungen konnte keinen überzeugenden Nachweis für die Wirksamkeit einer säurebindenden Ernährung oder basischer Mineralstoffe liefern (Towheed & Anastassiades, 2006).
Zudem wurde in einer anderen Studie festgestellt, dass eine alkalische Ernährung keinen signifikanten Einfluss auf den pH-Wert des Blutes hat (Gotlin, 2001). Unsere Verdauungssysteme sind in der Lage, den pH-Wert stabil zu halten, unabhängig von der Art der verzehrten Nahrung.
Einfluss anderer Faktoren
Es ist wichtig zu beachten, dass Rheumaschmerzen von vielen Faktoren abhängen, einschließlich genetischer Veranlagung, Autoimmunreaktionen und entzündungsfördernden Hormonen. Der pH-Wert des Körpers allein kann nicht allein verantwortlich für diese Schmerzen sein.
Obwohl die Theorie einer Übersäuerung des Körpers, die Rheumaschmerzen fördert, unter einigen Menschen populär ist, gibt es keine ausreichenden wissenschaftlichen Beweise dafür. Eine ausgewogene Ernährung, die den Körper mit ausreichenden Nährstoffen versorgt, ist weiterhin die beste Empfehlung, um die Gesundheit zu unterstützen. Bei Rheumaschmerzen sollten Betroffene sich an einen qualifizierten Mediziner oder Rheumatologen wenden, um die geeignete Behandlung zu erhalten.
Insgesamt zeigt die Forschung, dass es andere Faktoren gibt, die Rheumaschmerzen beeinflussen, die weitaus wichtiger sind als der pH-Wert des Körpers. Es ist immer ratsam, auf dem aktuellen Stand der medizinischen Forschung zu bleiben und sich nicht von Trends und populären Theorien blenden zu lassen. (LirumlarumIpsum Blog)
Quellen:
- Mühlbauer, R., Loew, M., & Schunk, M. (2010). Übersäuerung und Rheuma. Rheuma, 29(4), 288-292.
- Towheed, T. E., & Anastassiades, T. P. (2006). An evaluation of scientifically rigorous clinical trials on the efficacy of complementary and alternative medicine for rheumatic diseases: a systematic review. Rheumatology, 45(5), 586-596.
- Gotlin, R. S. (2001). Acidic bloodstream? Benefits of alkaline diet questioned. Rheumatology Network, 20(9), 26-27.
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Die Grundversorgung mit Nährstoffen spielt eine entscheidende Rolle für die Gesunderhaltung unseres Körpers. Täglich sollten wir uns darauf konzentrieren, ihn zu entsäuern, zu entgiften und zu entschlacken. Eine ausgewogene Ernährung unterstützt dabei, ebenso wie regelmäßige Bewegung und Entspannung. Wenn wir uns optimal ernähren, fühlen wir uns vital und fit. Offiziellen Empfehlungen zufolge sollten wir täglich mindestens 5mal frisches Obst und Gemüse zu uns nehmen, am besten aus biologischem Anbau. Doch im stressigen Alltag sieht das oft ganz anders aus. Für all jene, die sich für das Thema interessieren und mehr darüber erfahren möchten, wie Ernährung, Bewegung, Gemeinschaft, Psyche und Spiritualität unsere Gesundheit, Wohlbefinden und Vitalität beeinflussen, laden wir herzlich ein, die Info-Center Webseite zu besuchen. Klicken sie dort auf den Link „Wellness“ um interessante und hilfreiche Hintergrundinformationen zu erhalten, die Ihnen dabei helfen, rund um die Uhr gesund, fit, unabhängig und vital zu bleiben. (Vitality to go)
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Bestehen bereits Erkrankungen wie Rheuma oder Gicht, kann eine Übersäuerung die Symptome, also auch die Schmerzen, verschlimmern. Die Einnahme eines Basenmittels allein reicht da noch lange nicht aus um alles wieder ins Lot zu bringen. Wichtig ist es auch die Quellen der Übersäuerung ausfindig zu machen und abzustellen. Das bedeutet nicht das man anschließend sein Leben lang auf Kaffee, Rotwein, oder seinen Sonntagsbraten verzichten muss. In der Startphase sollte man es aber um möglichst schnell Erfolg zu haben.